Was ist Pathologie?
Die meisten Menschen denken bei dem Stichwort Pathologie, daß sich Pathologen ganz überwiegend mit Todesursachenforschung und der Obduktion Verstorbener beschäftigen. Vor über 100 Jahren war dies auch der Fall, aber das Aufgabengebiet der Pathologie hat sich seit den Zeiten von Rudolf Virchow konstant gewandelt und in vielen Bereichen erweitert - immer dem aktuellen Stand der Wissenschaft und den Erfordernissen der Patientenversorgung folgend.
Obduktionen sind heutzutage immer noch Bestandteil unserer Aufgaben, jedoch nehmen sie weniger als 5% unserer Tätigkeit ein.
Als Patient/in bekommen Sie "Ihren" Pathologen vermutlich nur selten oder meistens gar nicht zu Gesicht. Der Pathologe ist jedoch für die Diagnose und Therapie vieler, insbesondere auch bösartiger Erkrankungen aus der Patientenversorgung nicht wegzudenken.
Auch wenn wir Pathologen unsere Patienten zumeist nicht persönlich kennen, kümmern wir uns doch um jeden einzelnen - in Gestalt der Zell- und Gewebsproben, die wir in jedem einzelnen Fall persönlich untersuchen. Dabei geht es nicht nur um die pauschale Aussage "gutartig" oder "bösartig", sondern es werden sämtliche für eine notwendige Therapie wichtigen Parameter untersucht. Es lassen sich Aussagen treffen, welche Therapie für Sie geeignet oder weniger geeignet ist, und bei manchen speziellen Formen von Brustkrebs sogar bestimmen, ob z.B. eine Chemotherapie überhaupt erforderlich ist.
Gerade wenn es um die "individualisierte Medizin" geht, sind die Pathologen diejenigen, die den klinisch tätigen Kollegen für die Therapiefindung unverzichtbare Informationen liefern. Das sieht man auch daran, daß die Pathologie als sogenanntes Kernfach in sämtlichen Tumorzentren und den dort abgehaltenen interdisziplinäre Tumorkonferenzen präsent sein muß.
Es ist für uns selbstverständlich, unser Wissen stets auf dem aktuellsten Stand zu halten, wa durch zahlreiche z.T. auch internationale Fortbildungsveranstaltungen gewährleistet wird. Hier in unserem Insitut haben wir uns darüber hinaus als seit 15 Jahren akkreditierte Pathologie zur Einhaltung höchster Qualitätsstandards verpflichtet, was von einer unabhängigen externen Stelle regelmäßig überprüft wird (siehe Qualitätsmanagement). Eine Einrichtung für Pathologie, die sich akkreditieren lassen will, muss ihr gesamtes stufendiagnostisches Vorgehen strukturieren, beschreiben und damit transparent und nachvollziehbar machen.